Praxiswissen

1.6  Als Chef sind auch Funktionen und Daten rund um die GKV und PKV relevant

Die Finanzentwicklung der GKV und PKV wird im Kapitel 6 ausführlich dargestellt und bietet einen guten Vergleichsrahmen für die eigene Praxisentwicklung.

Private Krankenversicherungen mit stagnierenden Versichertenzahlen

Zum Jahresende 2021 hatte der Verband der Privaten Krankenversicherungen 42 Mitglieder (2020: 42), bei denen insgesamt 8,72 Mio. Menschen vollversichert waren. Obwohl die Anzahl der Vollversicherten nach wie vor leicht zurückgeht, konnten die Beitragseinnahmen wieder gesteigert werden. Diese erhöhten sich 2021 um 3,8 % auf 45,4 Mrd. € (2020: 39,8). Auf die Krankenvollversicherung entfallen davon 30,1 Mrd. € (2020: 27,61), auf die Pflegeversicherung 4,4 Mrd. € (2020: 2,5679), auf die Zusatzversicherungen 10,0 Mrd. € (2010: 8,77) und auf die besonderen Versicherungsformen 0,9 Mrd. € (2020: 0,87).

Der Anteil an Zusatzversicherungen wird nicht nur wert- sondern auch mengenmäßig immer wichtiger. Deren Bestand stieg um 3,6 % (+1 Mio.) auf insgesamt 28,5 Mio. Zusatzversicherungen (Vorjahr: 27,5) im Jahr 2019.

Jeder Versicherte, der aus der GKV in die PKV wechselt, stellt eine potenzielle Schwächung des gesetzlichen Systems dar. Der Netto-Zugang in der PKV lag im Jahr 2011 noch bei plus 80.900 Versicherten. Seit 2012 liegt der Netto- Zugang, bei dem neben den Wechslern der GKV und PKV auch Neugeborene, Todesfälle sowie Zuwanderer und Auswanderer berücksichtigt werden, jedoch im Minusbereich. Dieser lag 2021 mit 6.400 Personen im Rahmen der Vorjahreswerte. Auch 2020 ging diese Zahl zurück und zwar um -8.500.

Die Ausgabenbereiche haben sich im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2020 wie folgt entwickelt, die Veränderungsraten sind je Versicherten gerechnet:

• Versichertenleistung insgesamt: +3,36 %

• Ambulante Behandlung: +4,14 %

• Arztbehandlung: +2,68 %

• Arznei- und Verbandsmittel: +5,89 %

• Zahnärztliche Behandlung (insgesamt): +6,49 %

• Krankenhausbehandlungen: -1,19 %

(PKV 2023)

Die Alterungsrückstellungen der PKV betragen302,1 Mrd. € (Vorjahr: 287,9) und ist im Jahr 2029 um 4,9 % gewachsen. Bereits im Vorjahr waren die Altersrückstellungen um 5,1 % gewachsen. Die PKV betont, dass dieses Wachstum auch in der anhaltenden Niedrigzinsphase möglich war (vgl. Verband der Privaten Krankenversicherungen 2022).

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