Deutsche Medizintechnikindustrie: Wachstum, aber zunehmende Herausforderungen
Im Jahr 2021 konnten die rund 1.450 deutschen Medizintechnikhersteller nach Angaben des Statistischen Bundesamtes einen Gesamtumsatz von 36,41 Milliarden Euro erwirtschaften. Das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von mehr als sechs Prozent. Der Inlandsumsatz lag bei 12,21 Milliarden Euro (plus vier Prozent), das Auslandsgeschäft erreichte einen Wert von 24,20 Milliarden Euro (plus sieben Prozent). Die Zahl der Beschäftigten hat in 2021 ebenfalls zugelegt und stieg um 1,7 Prozent auf knapp 155.000 Mitarbeiter.
Ein Teil der Hersteller verzeichnete weiterhin Zuwächse mit Corona-relevanten Produkten. Vor allem trug aber die starke Belebung des internationalen Geschäftes zu dem erfreulichen Branchenergebnis bei. Die positive Umsatzentwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Branche vor enormen Herausforderungen steht. Der stetig zunehmende Zulassungs- und Bürokratieaufwand im Zusammenhang mit der neuen EU-Medizinprodukteverordnung bringt viele, vor allem kleinere, Hersteller an ihre Belastungsgrenze und schadet der Innovationskraft der Branche massiv.
Die Branche hat einen starken mittelständischen Kern: Bei mehr als 93 Prozent der Betriebe handelt es sich um Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern. Hinzu kommen zahlreiche Klein- und Kleinstunternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern. Die FuE-Quote, also der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Gesamtumsatz, liegt im Branchenschnitt bei etwa neun Prozent.