Liebe Leserinnen und Leser,
Hausärzte spielen eine essenzielle Rolle im deutschen Gesundheitssystem. In der Regel sind sie die erste medizinische Anlaufstelle für den Patienten und diagnostizieren und therapieren eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen. In Deutschland nehmen Fachärzte für Allgemeinmedizin, hausärztlich niedergelassene Fachärzte für Innere Medizin und Praktische Ärzte an der hausärztlichen Versorgung teil. Durch die steigende Nachfrage kommt es zu einer Verschärfung des Hausärztemangels und dem Bedarf an strukturellen Veränderungen. Deshalb basieren Fortschritte sowie wirtschaftliche Chancen in dieser Disziplin weniger auf Innovationen bei der Medizintechnik als auf neuen versorgungsorganisatorischen Modellen (u. a. HzV, Delegationsmodelle, Telemedizin). Lernen Sie die wesentlichen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und Entwicklungen des deutschen Marktes kennen und gründen Sie darauf Ihre strategischen Entscheidungen.
Das Kapitel 2 beinhaltet die wichtigsten Kennzahlen des deutschen Hausarztmarktes. Es bietet eine Übersicht über den ambulanten Markt und zeigt Orientierungswerte für hausärztliche Praxen auf. Außerdem werden neben Honorar- und Fallzahlen auch IGeL-Leistungen, ein Kennziffern-Rating sowie Versorgungs- und Finanzierungsdaten aufgeführt. Beispiele aus dem ersten Kapitel:
Marktübersicht
Die Allgemeinmediziner erwirtschafteten 2020 einen Branchenumsatz von 13,7 Mrd. €. Dieser entfällt großteils, zu 85 % auf den GKV-Umsatz (11,6 Mrd. €), und zu 15 % auf den privatärztlichen Umsatz (2,1 Mio. €). Pro Quartal betrugen die Gesamtfallzahlen der GKV-Leistungen beinahe 36 Mio. Behandlungen. Außerdem konnten fast 4,7 Mio. HzV-Fälle und etwa 3,7 Mio. Privat-Leistungen gezählt werden.
Fallzahlenstatistiken
Im Jahr 2020 verzeichnete in Westdeutschland ein Allgemeinmediziner 3.741 GKV-Fälle, davon entfallen 493 Fälle auf die Hausarztzentrierte Versorgung. Außerdem zählten die Allgemeinmediziner 370 Privat-Behandlungen.
Die 20- bis 44-Jährigen machen die größte Patientengruppe der Allgemeinmediziner aus. In der Stadt stammen 36 % der Patienten aus dieser Altersgruppe, während es auf dem Land 32 % sind. Auffällig ist außerdem, dass die Gruppe der Ü70-Jährigen 22 % der Fälle auf dem Land ausmachen, während es in der Stadt lediglich 18 % sind.
Zum Kapitel 2. Kennzahlen des deutschen Hausarztmarktes
Das Kapitel 3 Marktentwicklung beleuchtet die strukturellen Veränderungen des Marktes (vor allem Nachfrage, Nachwuchs, Kooperationen, Versorgungsmodelle etc.) sowie den Fortschritt und Innovation, gefördert durch digitale und organisatorische Entwicklungen. Nachfolgend einige Thematiken:
Nachfrageentwicklung
Hausarztpraxen versorgen überdurchschnittlich viele chronisch Kranke im Vergleich zum fachärztlichen Bereich. Bereits heute verlaufen rund 50 % aller Erkrankungen chronisch mit zunehmender Tendenz, was in erster Linie auf die Überalterung der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Nachwuchsproblematik
Obwohl die Attraktivität der Allgemeinmedizin für angehende Mediziner in den vergangenen Jahren wieder gestiegen ist, ergeben sich im hausärztlichen Bereich und insbesondere auf dem Land immer gravierendere Versorgungsprobleme. Die neue Bedarfsplanung führt insbesondere in ländlichen Gebieten zu einem Preisverfall bei der Praxisveräußerung und massiven Problemen bei der Praxisabgabe.
Fortschritt und Innovation
Fortschritte im Bereich der Allgemeinmedizin basieren weniger auf Innovationen bei der Medizintechnik oder Arzneimitteltherapie als auf neuen versorgungsorganisatorischen Modellen.
Zum Kapitel 3. Marktentwicklung
Das Kapitel 4 befasst sich detailliert mit wesentlichen gesetzlichen Regelungen und Reformen, beispielsweise:
Honorarpotenziale durch Delegation
Zur Entlastung der Hausärzte kann innerhalb des Kollektivvertrages eine nichtärztliche Praxisassistentin (NäPa) beschäftigt werden. Deren Einsatz muss von der KV genehmigt werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind.
EBM-Reform
Ziel ist eine Stärkung der sprechenden Medizin und eine verbesserte Honorargerechtigkeit zwischen und innerhalb der Fachgruppen, was durch die Aufwertung der Gesprächsleistungen und die Aktualisierung der Kalkulation der Leistungsbewertung (Standardbewertungssystem - StaBS) erfolgte.
Versorgungslandschaften und IV-Verträge
Immer mehr Allgemeinmediziner bevorzugen in einer kooperativen Struktur zu arbeiten. Bessere Kooperationen im Bereich chronischer Krankheiten sollen auch die sogenannten “Versorgungslandschaften” bringen, die der Hausärzteverband in Kooperation mit den Verbänden der Fachärzte und Pflege in Praxis und Klinik entwickelt hat.
Zum Kapitel 4. Gesetzliche Regelungen und Reformen
Die Investorenaktivität auf dem ambulanten Markt und die Situation der investorengetriebenen MVZ (IMVZ) wird in Kapitel 5 beschrieben. Auszüge aus diesem Kapitel:
Ursprung und Motivation
Mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) 2015 wurden die rechtlichen Voraussetzungen für die Gründung fachgruppengleicher Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) und somit auch für Konzentrationsprozesse innerhalb einer Fachgruppe geschaffen.
Geschäftsmodelle und Markteintrittsstrategien
“Asset Deal”: Investoren kaufen die Wirtschaftsgüter der Praxen (wie Gebäude, Patientenkartei, medizinisch-technische Ausstattung etc.) auf. Zurück bleibt die “Hülle” einer ärztlichen Partnerschaftsgesellschaft, einer GbR oder GmbH.
Zum Kapitel 5. Investorenaktivität
Das Kapitel 6 stellt die Chancen und Risiken 2022 der Hausärzte grafisch dar.
Zum Kapitel 6. Chancen und Risiken 2022
Die ideale Hausarztpraxis, besser definiert als Primärarztzentrum, wird in einem exemplarischen Modell in Kapitel 7 grafisch dargestellt. Zusätzlich bietet das Kapitel Empfehlungen für Geräteinvestitionen.
Zum Kapitel 7. Ideale Hausarztpraxis
Kapitel 8 listet die Top 49 Hausarztpraxen in Deutschland.
Zum Kapitel 8. Top 49 Hausarzt Praxen in Deutschland
Mit Hilfe von Landkarten werden in Kapitel 9 die Marktsituation und der hausärztliche Wettbewerb nach KVen visuell und übersichtlich dargestellt.
Zum Kapitel 9. Landkarten des hausärztlichen Wettbewerbs nach KVen
Der Gewinn und die Kosten sowie die Kostenstrukturen einer typischen Einzelpraxis und BAG werden in Kapitel 10 exemplarisch aufgeführt und bieten einen Referenzrahmen für die eigene Praxis.
In diesem Bereich erhalten Sie Kostenstrukturen für die wichtigsten Kostenblöcke sowie die Hauptumsatzklassen. Ferner gibt es Kostenstrukturen für die Einzelpraxis sowie die Berufsausübungsgemeinschaft.
Zum Kapitel 10. Gewinn und Kosten typische EP und BAG
Das Kapitel 11 enthält einen GKV-Vergleich je Hausarzt nach KVen.
Zum Kapitel 11. GKV-Vergleich je Hausarzt nach KVen
Kapitel 12 bietet eine ABC-Analyse der hausärztlichen Leistungen.
Zum Kapitel 12. ABC-Analyse hausärztlicher Leistungen
Das Kapitel 13 zeigt den Hausarzt im Fachgruppenvergleich.
Hinsichtlich der Bewertungskategorie “wirtschaftliche Stärke” bleiben die Allgemeinmediziner weiterhin auf Rang 18.
Insgesamt besetzen die Hausärzte, zusammengesetzt aus Allgemeinmedizinern und hausärztlichen Internisten, die hinteren Plätze im Fachgruppenvergleich.
Zum Kapitel 13. Hausarzt im Fachgruppenvergleich
Ein Liquiditätsplan einer typischen Hausarztpraxis ist in Kapitel 14 zu finden. Dieser bietet Vergleichswerte für die eigene Praxis.
Zum Kapitel 14. Liquiditätsplan typischer Hausarztpraxis
Unser Produktportfolio setzt auf Digitalisierung, Verlässlichkeit, Kontinuität und Aufklärung rund um die Wirtschaftlichkeit. Damit hoffen wir, im Zeitalter des Wandels und der Unsicherheit allen Interessierten einen Rahmen zu geben, in dem sich Ideen und Veränderungen in gesunder Weise weiterentwickeln können. “Die Hausarztpraxis in Deutschland” führt durch viele Fragestellungen rund um eines der interessantesten Berufsbilder der Zukunft mit einer Vielzahl unternehmerischer Freiheitsgrade.
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Dr. oec. Bernd Rebmann (HSG)