Praxiswissen

1.5  Das Gesundheitssystem in Deutschland

Wie das Gesundheitssystem in Deutschland funktioniert, erfährt man in Kapitel 5 mit der Funktionsweise der Versicherungssystemen, den einzelnen Leistungsbereichen, die Leistungserbringer, Informationen zum medizinischen Nachwuchs, Reformen sowie einzelnen Institutionen im Gesundheitswesen.

Masterplan Medizinstudium 2020

Auswahlverfahren der Hochschulen

• zusätzliche Berücksichtigung von mindestens zwei weiteren Kriterien bei der Auswahl der Medizinstudenten. Im Fokus stehen insbesondere soziale und kommunikative Fähigkeiten, Leistungsbereitschaft der Bewerber, aber auch eine Ausbildung, Tätigkeit oder ehrenamtliches Engagement im medizinischen Bereich

• Hochschulen erhalten Unterstützung für die entsprechende Anpassung der Auswahlverfahren (z. B. auch Etablierung von Auswahlgesprächen); Förderung von Projekten zur Begleitforschung der Entwicklung durch das Bundesforschungsministerium

• keine Erhöhung der Studienplatzzahl

Studien- und Prüfungsinhalte

• Verbesserung des Praxisbezugs während des Studiums:

  • Verknüpfung von klinischen und theoretischen Inhalten von Beginn bis zum Ende der Ausbildung

  • Verstärkte Integration von Lehrpraxen in die ärztliche Ausbildung (Ziel: Studierende sollen neben hochspezialisierten Fällen an den Universitätskliniken auch alltägliche Erkrankungen in der ambulanten und stationären Praxis kennenlernen)

  • Ausrichtung der Lehre an der Vermittlung arztbezogener Fähigkeiten (z. B. besondere Berücksichtigung des Arzt-Patienten-Gesprächs)

• Vermittlung allgemeinmedizinischer Inhalte möglichst ab dem ersten Semester sowie über das gesamte Studium hinweg

• bessere Anleitung zu wissenschaftlichem Arbeiten während der Ausbildung (Umgang mit wissenschaftlichen Konzepten und Methoden)

• einheitliche staatliche Prüfung (drei Abschnitte) in den Regel- wie auch Modellstudiengängen:

  • erster Abschnitt: schriftliche Prüfung nach vier Semestern, mündlich-praktische Prüfung nach sechs Semestern;

  • zweiter Abschnitt: schriftliche Prüfung, Überarbeitung des Gegenstandskatalogs durch das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) in Kooperation mit dem Medizinischen Fakultätentag (Grundlage: Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin (NKLM))

  • dritter Abschnitt: Prüfung wie bisher am Patientenbett, Fragestellungen ausschließlich zu Innerer Medizin, Chirurgie, Allgemeinmedizin sowie zum Wahlfach

  • Erprobung und Weiterentwicklung neuer kompetenz-orientierter Lehr- und Prüfungsformate durch die Hochschulen, z. B. auch gemeinsame Lehrveranstaltungen mit Auszubildenden bzw. Studierenden anderer Gesundheitsfachberufe

Weitere Stärkung der Allgemeinmedizin

• Lehrveranstaltungen in der Allgemeinmedizin sollen von Beginn des Studiums an durch zusätzliche Maßnahmen (z. B. regelmäßige Hospitationen in allgemein-medizinischen Praxen, Praktika in der hausärztlichen Versorgung) umrahmt werden

• Beibehaltung des Blockpraktikums Allgemeinmedizin; Famulatur in der Hausarztpraxis kann entfallen

• PJ-Struktur:

  • Umstellung auf Quartale, Studierende verbringen während des PJ ein Quartal in der ambulanten Versorgung

  • Optimierung der Arbeits- und Lernbedingungen im PJ z. B. durch verbindliche Lernzeiten

• Einrichtung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an allen medizinischen Hochschulen

• verstärkte Integration von ländlichen Lehrkrankenhäusern durch die medizinischen Hochschulen

• optionale Einführung einer Landarztquote: Länder können bis zu 10 % der Medizinstudienplätze vorab an Bewerber vergeben, die sich verpflichten, nach Abschluss der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für bis zu zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten bzw. durch Unterversorgung bedrohten ländlichen Regionen tätig zu sein

Einrichtung einer Expertenkommission

• Weiterentwicklung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM), der verbindlicher Bestandteil der Approbationsordnung für Ärzte wird

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